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Schnelle Gerichte mit Polenta

Schnelle Gerichte mit Polenta

Traditionelle Polenta - Schnelle Gerichte mit Polenta

« Drei leckere Maisgrieß-Ideen für jeden Tag »

Für köstliche Polenta braucht es nicht viel: Maisgrieß, kochendes Salzwasser und vielleicht ein wenig Butter zum Verfeinern. Im Alpenraum hat das ehemalige Arme-Leute-Essen einen festen Platz auf dem Tisch – und zwar von der Hütte bis zum Sterne-Restaurant. Wir stellen drei leckere Polenta-Rezepte zum Nachkochen vor.

Wie der Maisgrieß in die Alpenküche kam

Die mexikanischen Ureinwohner kannten Mais schon vor 7.000 Jahren. Damit ist Mais das älteste Getreide der Welt. Auf dem amerikanischen Kontinent finden wir auch die Heimat der goldgelben Körner. In der Mythologie der Maya und anderen indigenen Völkern Amerikas kommt dem Getreide eine ganz besondere Bedeutung zu. So erzählte man sich, dass die Götter, als die Erde noch menschenleer war, Mais nahmen, um daraus den Menschen zu formen: „Hombres de maíz“(„Menschen aus Mais“). Darauf geht auch der Name der Maya zurück.

Erst Mitte des 17. Jahrhunderts gingen der Mais und mit ihm die Polenta auf Erfolgskurs in Europa. In Spanien gedieh das Getreide ganz hervorragend und verbreitete sich von dort bald über den gesamten Mittelmeerraum. Im großen Stil baute man Mais in der Türkei an. So lässt sich auch der lang weitverbreitete Begriff „Türkenkorn“ oder „Türkenplent“ erklären.

Die Polenta oder auch der Plent führt uns, wenn es um den Begriff geht, etymologisch ins Alte Rom. Vorläufer des Maisgrießes, damals noch aus Hirse, Dinkel oder Kichererbsenmehl, waren in der Antike als „puls“ oder „pulmentum“ bekannt. Mit dem „neuen“ Getreide aus Übersee wurde Polenta zum Synonym für Maisgrieß und den daraus zubereiteten Gerichten.

Zubereitung von Polenta am Fogolar, der typischen Form des offenen Herdes in Friaul / Italien

Vielseitiges Nahrungsmittel

Die nahrhafte Maismasse – mal schnittfest, mal als Brei zubereitet – galt einst als Arme-Leute-Essen in Südtirol und Teilen Österreichs sowie in der Schweiz. Seit Jahrhunderten wird es dort erfolgreich angebaut. Jetzt liegen Polenta-Rezepte wieder im Trend. Das Erfolgsrezept dahinter? Maisgrieß kann man zum Frühstück, Mittag und zum Abendessen, als Hauptspeise oder Beilage essen. Er schmeckt süß und herzhaft. Damit ist das zu Grieß gemahlene goldgelbe Korn so vielseitig wie kaum ein anderes Trockenprodukt. Inzwischen hält Plent auch in Sterneküchen Einzug.

Polenta Bramata von Molino Riva - Italienischer Maisgrieß

Das Grundrezept für schnelle Gerichte mit Polenta

Polenta wird im Verhältnis 1:4 mit leicht gesalzenem Wasser gekocht: Auf 250 g Maisgrieß kommt 1 l Wasser. Bringen Sie etwas mehr als die Hälfte des Wassers zum Kochen. In das restliche Wasser rühren Sie den Grieß ein. Gießen Sie dann die Masse in das kochende Wasser und reduzieren Sie die Hitze. Unter regelmäßigem Rühren lassen Sie die Polentamasse so lange kochen, bis sie andickt und schließlich eine feste, teigartige Konsistenz annimmt.

Die Basis für die Polenta ist der Maisgrieß

Die Masse kann nun auf verschiedene Art vollendet werden. Streichen Sie zum Beispiel die Masse in eine gebutterte Form oder auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech, um sie für circa 10 bis 15 Minuten im Backofen bei 180 °C fertigzubacken. Anschließend stürzen Sie die Masse aus der Form oder heben einzelne Stücke vom Blech. Wer möchte, kann die Masse nach dem Kochen auch einfach auskühlen lassen, in Streifen schneiden und in der Pfanne mit etwas Öl knusprig anbraten.

Riess Bratpfanne Eisenpfanne 30 cm

Tipp: Durch die Zugabe von Gewürzen und Kräutern, Hartkäse oder guten Speck aus Südtirol lässt sich das Grundrezept nach Belieben abwandeln. Für herzhafte Polenta-Rezepte können Sie statt Salzwasser auch Brühe zum Kochen verwenden. Die passende Weinbegleitung ist ein kräftiger Weißwein wie Chardonnay oder Gewürztraminer.

Südtiroler Speck Mittelstück - Metzgerei Steiner

Tipp: Zu Polenta-Rezepten lassen wir uns gerne auch eine Weißwein-Sauce schmecken.

Schnelles Polenta-Rezept: Cremepolenta

Bis der Maisbrei die übliche feste Form bekommt, steht man bis zu einer Stunde am Herd. Für schnelle Gerichte mit Polenta wie Cremepolenta benötigen Sie nur etwa 10 Minuten Kochzeit.

Zutaten für 2 bis 3 Personen:

  • 150 g Maisgrieß
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 2 EL Crème fraîche
  • 65 g geriebener Käse, z. B. würziger Bergkäse
  • 2 EL Butter

Degust AlpLagrein - Bergkäse - Rohmilchkäse

Cremige Polenta zubereiten:

Den Maisgrieß in die kochend heiße Gemüsebrühe einrühren. Unter regelmäßigem Rühren köcheln lassen, bis die Masse nach etwa 10 Minuten teigartig eingedickt ist.

Von der Flamme nehmen und sofort Butter, Crème fraîche und Bergkäse unterheben. Noch warm servieren.

Tipp: Besonders cremig wird dieses Gericht mit fein gemahlenem Maisgrieß.

Dazu passen beispielsweise Wildragout und Entenbrust. Wenn Cremepolenta als Vorspeise oder Zwischengang serviert wird, reicht oft schon ein knackiger Salat oder eine Auswahl erlesener Chutneys dazu. Ein würziges Topping verleiht dem Gericht den nötigen Pfiff. Wie wäre es mit Südtiroler Speck oder Chorizo, angebratenen Zwiebelringen oder einem gerösteten Rosmarinzweig als essbarer Garnitur?

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Vielseitige Polentaschnitten

Knusprig angebratene Polentaschnitten gehören zu den schnellen Gerichten mit Polenta, die Sie immer wieder neu erfinden können. Die Schnitten sind die ideale Beilage zu allen Fleischgerichten und gelingen mit grob gemahlenem Maisgrieß besonders gut. Mit den richtigen Zutaten spielen Polentaschnitten gerne auch die Hauptrolle auf dem Teller.

Zutaten für 2 bis 3 Personen:

  • 125 g Maisgrieß
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 50 g geriebener Käse, z. B. würziger Bergkäse
  • 100 g Feldsalat
  • 50 g Rucola
  • 30 g Pinienkerne
  • 1 Schalotte
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Balsamico
  • 4 EL Walnussöl
  • 1 EL Butter
  • 1 Pr. Muskatnuss
  • Salz und Pfeffer
  • Olivenöl zum Braten

Polentaschnitten

Zubereitung der Polentaschnitten:

Maisgrieß mit Gemüsebrühe kochen und auf mittlerer Hitze quellen lassen. Sobald die Masse fester wird, von der Flamme nehmen.

Käse, Butter und Muskatnuss unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Masse in eine gefettete Form oder auf ein Backblech streichen und auskühlen lassen.

Währenddessen den Salat waschen und trocken schleudern. Schalotte würfeln und zusammen mit dem Nussöl, Balsamico sowie Salz und Pfeffer zu einer Vinaigrette verrühren.

Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis sie duften, und beiseitestellen.

Pinienkerne in Pfanne geröstet

Polenta in etwa 4 cm breite Streifen schneiden. Knoblauch in Scheiben schneiden. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die Schnitten darin goldgelb braten. Nach etwa 4 Minuten einmal wenden. Etwa 2 Minuten vor Ende der Garzeit die Knoblauchscheiben zugeben und mitbraten.

Riess Maronipfanne Emaille Kastanienpfanne 26cm

Die Speise mit dem sommerlich frischen Salat anrichten und mit Pinienkernen bestreuen. In der kalten Jahreszeit können Sie auch eine leckere Sauce zu den Schnitten reichen. Wie wäre es mit einer Pilzrahmsauce?

Rezept für die perfekte Suppeneinlage: Maisgrießknödel

Backerbsen, Fadennudeln, Eierstich – es gibt so viele verschiedene Suppeneinlagen, um einer einfachen Brühe mehr Substanz zu verleihen. Bei den Polenta-Rezepten dürfen deshalb auch die Maisgrießknödel nicht fehlen.

Zutaten für 2 bis 3 Personen:

  • 125 ml Milch
  • 75 g Maisgrieß
  • 25 g Butter
  • 1 Ei
  • 1 EL Mehl
  • 3 EL fr. gehackte Petersilie
  • 1 Msp. Muskatnuss
  • Salz

Maisgrießknödelsuppe

Zubereitung der Maisgrießknödel:

Milch mit Butter, Muskatnuss und etwas Salz zum Kochen bringen. Maisgrieß einrühren und auf kleiner Flamme quellen lassen.

Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Masse mit Ei, Mehl und frischer Petersilie vermengen. Nochmals etwa 10 Minuten ruhen lassen.

Esslöffelweise von der Masse nehmen und mit feuchten Händen daraus Knödel formen.

In einem Topf Salzwasser wallend aufkochen oder die Knödel direkt in die Suppe hineingleiten lassen und auf kleiner Flamme etwa 20 Minuten köchelnd ziehen lassen.

Tipp: Auf den ersten Blick zählen wir Maisgrießknödel nicht gerade zu den schnellen Polenta-Rezepten. Sie lassen sich aber sehr gut einfrieren. Deshalb nehmen Sie doch gleich ein bisschen mehr Maisgrieß, um sich mit diesem leckeren Polenta-Gericht zu bevorraten.


Bildquellen:
Beitragsbild: Von Patafisik & Elena Tartaglione – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=89476535
Maisgrieß: © Silvano Rebai – stock.adobe.com
Gebratene Polentaschnitten: © M.studio – stock.adobe.com
Pinienkerne in Pfanne: © mekcar – stock.adobe.com
Maisgrießknödelsuppe: © Ivan – stock.adobe.com